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Podcast [BGP001] Die wichtigsten Gründe für BARF und welche Vorteile Dein Hund oder Deine Katze von einer Umstellung hat

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Stell Dir mal vor, Du bist noch nie vorher Auto gefahren, sitzt plötzlich am Steuer und sollst einen Wagen lenken.

Weisst Du noch, wie das war, als Du Deine erste Fahrstunde hattest? Kannst Du Dich daran erinnern, dass Du erstmal ein Gefühl für das Zusammenspiel von Gas und Kupplung bekommen musstest, dass Du Dich vielleicht ganz am Anfang nicht so ganz sicher gefühlt hast und vielleicht auch mal ein Verkehrszeichen übersehen hast?

Und ich vermute mal, dass Du damals nicht gedacht hast, dass Du den Führerschein ohne Fahrstunden und ohne Vorkenntnisse einfach mal eben ratzfatz wuppst, oder?

Warum ich das erzähle? Weil ich immer wieder der Ansicht begegne, dass man das aber bei der Rohfütterung so handhaben sollte. Nach dem Motto: Och, das ist doch nur Fütterung, was soll denn da groß schief gehen?

Diesen Gedankengang verstehe ich auch voll und ganz.

Wir sind nach Jahrzehnten des Fertigfutters manchmal geneigt und es auch einfach nicht gewohnt, Fütterung  weiter zu hinterfragen.

Und dann liest Du irgendwo im Netz von BARF oder kennst jemanden, der seinen Hund oder seine Katze auf diese Weise ernährt und fragst Dich vielleicht: Das klingt ja alles gut und sinnvoll, aber warum in aller Welt sollte ich das in Angriff nehmen?

Es gibt etliche Vorteile, die die Rohfütterung mit sich bringt. Einige der wesentlichen Pluspunkte erläutere ich in diesem kleinen Podcast, den Du ab nun regelmäßig hier im Blog finden wirst.
Die allerersten Episoden, nun, die sind als Einsteiger-Kurs in das Thema BARF / Rohfütterung gedacht und sollen Dich dabei unterstützen, die ersten Schritte in Richtung Fütterungsumstellung zu tun und das Wissen aufzubauen, das Du brauchst.

Aber zurück zu den Vorteilen, denn das sind einige! Picken wir uns doch mal ein paar davon raus:

Vorteil Nr. 1: Du hast Einfluss auf alle Futterbestandteile

Für mich eines der besten Argumente für die Rohfütterung. Denn so ist ausgeschlossen, dass nichts ins Futter gelangt, was Du dort nicht haben möchtest. Keine unnötigen und im ungünstigsten Fall schlecht verträglichen Zusatzstoffe, keine minderwertigen tierische Nebenprodukte wie Federn, Schnäbel und Horn, keine Farbstoffe, keine Geschmacksverstärker.

Sondern statt dessen hochwertige Inhaltsstoffe wie Fleisch, Innereien und Fett, die für Carnivoren optimal verwertbar sind und jede Menge natürliche Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe und Aminosäuren liefern.
Und gerade bei Allergikern ist es von enormer Wichtigkeit, dass man Kontrolle über alle Inhaltsstoffe des Futters hat – ohne jedes Mal den Hersteller zu kontaktieren, weil man sicher sein muss, dass keine Allergene enthalten sind.

Vorteil Nr. 2: Du kannst die Fütterung optimal anpassen

BARF ist ein ganz individuelles Fütterungskonzept. Im Gegensatz zu Fertigfutter aus dem Sack oder der Dose, das vielleicht suggeriert, bestimmte Ernährungs-Anforderungen Deines Tieres besonders gut zu berücksichtigen, aber… letztlich wird Fertigfutter immer für eine breite Masse produziert.

Niemand kennt Deinen Hund oder Deine Katze allerdings so gut wie Du und niemand weiß so gut wie Du, welche besonderen Eigenschaften er oder sie hat. Egal, ob Dein Vierbeiner zu schuppiger Haut, verstopften Analdrüsen oder stumpfen Fell neigt: Mit der Rohfütterung hast Du die Möglichkeit, die Fütterung ganz einfach und unmittelbar individuell anzupassen.

Bei Haut- und Fellproblemen könnten Omega-3-Fettsäuren helfen, bei den verstopften Analdrüsen hingegen rohe fleischige Knochen oder Fleischknochenmehl.
Ein Fertigfutter wirst Du nie so schnell und so gut an den individuellen Bedarf Deines Tieres anpassen können.

Vorteil Nr. 3: Optimale Verdaulichkeit

Für Carnivoren ist eine fleischbasierte Fütterung optimal verwertbar – eigentlich logisch, sollte man meinen. Tierische Proteine und tierische Fette können von Fleischfressern besonders gut und einfach aufgeschlossen werden, die enthaltenen Nährstoffe und Energie besonders effektiv verwertet werden.

Wenn man sich allerdings die Bestandteile einiger Fertigfutter genauer anschaut, dann fällt recht schnell auf, dass viele der Inhaltsstoffe pflanzlich sind und nicht etwa tierischen Ursprungs.

Was das für Nachteile hat? Ganz einfach. Dadurch, dass pflanzliche Bestandteile nicht voll erschlossen werden können, weil Carnivoren beispielsweise entsprechende Enzyme fehlen, kann ein zu hoher Anteil der Inhaltsstoffe nicht in der vollen Menge aufgespalten werden.

D.h., nicht nur die Verweildauer im Magen-Darm-Trakt ist länger, sondern vieles davon kann maximal als Ballaststoff Verwendung finden, wird also unverdaut wieder ausgeschieden. Also im Grunde Mehrarbeit für den Organismus ohne nennenswerte Ausbeute an Nährstoffen.

Das ist auch eines der Dinge, die man nach der Umstellung auf BARF sehr schnell feststellen kann: Der Kotabsatz nimmt ab, da weniger schlecht aufgeschlossene Stoffe wieder ausgeschieden werden müssen.

Außerdem nehmen allgemeine Verdauungsbeschwerden nach der Umstellung meist ab: Zum Beispiel bei Hunden, bei denen ein hoher Kohlenhydrat-Anteil durch Getreide oder sonstige Stärke in der Fütterung Blähungen verursacht.

Auch bei Hunden oder Katzen, die Probleme mit dem Ausleeren der Analdrüsen haben, kann eine Umstellung auf BARF hilfreich sein.

Vorteil Nr. 4: Hohe Futter-Akzeptanz

Da muss man ehrlicherweise einfügen, dass dieser Punkt eher für Hunde als für Katzen zutreffend ist. Aber gerade bei schlechtfutterigen, mäkeligen Hunden, die Futter immer wieder und auch über einen längeren Zeitraum verweigern, bemerkt man auffallend oft, dass frisches Rohfutter gegenüber konventionellen Futtersorten deutlich bevorzugt gefressen wird.

Eine Umstellung auf Rohfütterung kann sich daher sehr positiv auf das Freßverhalten Deines Hundes auswirken und vor allem auch eine nachhaltige Verbesserung bringen. Nicht selten ist es so, dass Hunde, die sehr lustlos frssen, nach der Umstellung auf Rohfütterung den Napf bis in die letzte Ecke auslecken.

Bei Katzen ist der Weg zur Rohfütterung mitunter langwieriger, denn Katzen haben gegenüber Neuerungen beim Futter ein natürlich eingebautes Hindernis, sozusagen: die Neophobie, ein angeborener Schutzmechanismus, der dazu führt, dass unbekannte Nahrungsquellen erst einmal skeptisch beäugt werden.

Manchmal wird auch ein besseres Sättigungsgefühl beschrieben – aber na ja, die meisten Hunde könnten halt immer fressen, wenn man sie nur ließe, gell? In der Umstellungsphase ist es oft sogar eher so, dass der Sättigungseffekt etwas geringer ist.

Vorteil Nr. 5: Die Nebenwirkungen artgerechter Fütterung

Und davon gibt es einige. Genau daran merkt man auch, das Fütterung eben nicht „nur“ Fütterung ist, sondern viele Prozesse im Körper mittelbar oder unmittelbar mit einer Anpassung der Ernährung beeinflusst werden.

Was einem aber erst auffällt, wenn man den direkten Vergleich zur vorherigen Fütterung hat, sprich: Die Umstellung auf BARF in Angriff genommen hat.

Gut, fangen wir also an: Neben dem reduzierten Output fällt meistens als erstes auf, dass sich die Fellqualität verbessert, also glänzender und weicher wird. Bedingt wird das z.B. durch die veränderte Fettsäurenzusammensetzung, es sind ja keine minderwertigen Fette enthalten, sondern entweder Fett tierischer Herkunft oder ergänzte ungesättigte Fettsäuren, z.B. durch ein Omega-3-reiches, kaltgepresstes Öl.

Außerdem bei Hunden ein erfreulicher Punkt: Unangenehmer Körpergeruch kann abnehmen. Die Haut ist eben auch ein Ausscheidungsorgan und je weniger minderwertige, schwer verdauliche Stoffe in der Fütterung enthalten sind, desto weniger Stoffwechselnebenprodukte fallen an – die zum Teil über die Haut ausgeschieden werden.

Und hast Du mal Deinen Hund oder Deine Katze beobachtet, wenn mit unglaublichem Eifer und fast schon Hingabe rohe fleischige Knochen abgenagt werden? In diesen Momenten merkt man, dass die Beschäftigung mit Futter, das „Erarbeiten“ von Futter auch eine Art innere Zufriedenheit schafft.

Auch nicht von der Hand zu weisen ist der Vorteil, dass das Risiko ernährungsbedingter Erkrankungen reduziert werden kann. Das Thema Allergien ist da genauso zu nennen wie das verminderte Risiko einer Magendrehung.

Nichts hat nur Vorteile – Wie sieht´s bei BARF mit den Nachteilen aus?

Ja, auch bei der Rohfütterung gibt es Punkte, die man als Nachteile bezeichnen könnte. Könnte.

Denn fangen wir mal mit dem Wissen an, dass Du benötigst – Wissen als Nachteil anzusehen, ist eine sehr, sagen wir mal, spezielle Betrachtungsweise. Wissen ist schließlich fast immer von Vorteil, oder?

Was nicht von der Hand zu weisen ist, ist, dass der Aufbau Deines Grundlagenwissens etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Und nein, wir reden nicht von einem Studium neben dem Beruf, sondern stelle Dir vor, es ginge um ein neues Hobby, vielleicht Stricken oder Judo oder… egal, was.

Auch da musst Du erstmal wissen, wie man die Maschen anschlägt oder wie Du Dich verletzungsfrei abrollst. Du wirst wahrscheinlich ein bißchen üben müssen, bevor alles klappt.

Aber weil Du Lust darauf hast, es zu lernen und Du das eben nicht schaffst, ohne bestimmte Dinge zu kennen, bleibst Du ganz selbstverständlich dran, Dir alles Notwendige anzueignen. Ob Du Dir dazu YouTube-Videos anschaust oder lieber einen Kurs besuchst, das liegt ganz alleine bei Dir. Aber dass das eine gewisse Zeit kostet, das nimmt man meist gar nicht als Nachteil wahr – das ist eben so.

Und genauso ist es auch bei der Rohfütterung.

Was noch?
Du wirst vermutlich etwas Platz für die Lagerung des Fleisches benötigen. Die meisten BARFer arbeiten mit tiefgefrorenem Fleisch, weil es im Alltag unpraktisch ist, alles immer frisch zu kaufen. Wenn Du einen grösseren Hund hast oder mit mehreren Katzen zusammen lebst, dann empfiehlt es sich, je nach Mengenbedarf entweder einen Gefrierschrank mit mehreren TK-Fächern anzuschaffen oder gleich eine Tiefkühltruhe.

Wann es keinen Sinn macht, auf Rohfutter umzustellen

Es gibt einige Situationen, in denen Du überlegen solltest, ob BARF eine sinnvolle Fütterungsvariante ist.

Zum einen, wenn Dir wirklich absolut die Zeit fehlt, Dich mit den Basics zu beschäftigen, z.B., wie eine ausgewogene Fütterung aussehen sollte, wenn Du sie selbst zusammen stellst. Oder vielleicht auch schlicht und ergreifend keine Lust dazu hast, dich damit zu befassen.

In diesem Fall solltest Du das Projekt BARF entweder einfach noch etwas nach hinten schieben oder Dich mit dem Gedanken anfreunden, dass es ohne Grundlagenwissen auch gründlich in die Hose gehen kann mit der Rohfütterung.

Wenn Dein Hund oder Deine Katze bereits sehr alt ist, solltest Du ganz genau hinschauen und dann individuell entscheiden, ob eine Umstellung sinnvoll ist. Bedenken solltest Du, dass die Umstellung auch für den Körper eine Umstellung ist, der die Ernährung anders als gewohnt verarbeiten muss.

Viele gute Gründe für die Rohfütterung, oder? Ganz genau. 🙂

Shownotes:

BARF-GUT Podcast bei iTunes:
https://itunes.apple.com/de/podcast/barf-gut-der-podcast/id1080138824?mt=2


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Ute Wadehn:
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