Es ist Januar und ich vermisse die Garten-Zeit. Mein „Heilpflanzen-Beet“ sieht zwar aufgrund der milden Temperaturen noch ziemlich grün aus, aber das dürfte nicht mehr allzu lange so bleiben.
Und weil die Natur eben noch etwas Winterpause braucht, bleibt einem noch nicht viel mehr, als durchs Netz zu stöbern, Saatgut auszusuchen und sich anderweitig mit Heilpflanzen zu beschäftigen.
Zum Beispiel mit der Frage, welche Heilpflanzen in einer Hausapotheke für Hunde sinnvoll sind. Eines vorweg: Hausapotheken sind immer für die Versorgung unkomplizierter, kleiner Beschwerden gedacht. Als Ersthelfer, die akute Symptome lindern. Wenn Probleme immer wieder auftauchen dann gilt es, die Ursache herauszufinden. Und bei sehr heftigen Symptomen ist die erste Anlaufstelle immer der Tierarzt.
Selbstverständlich können auch chronische Erkrankungen phytotherapeutisch unterstützt werden. Aber das ist dann in der Regel nicht die Rubrik „schnelle, unkomplizierte Hilfe“ und sollte nur selbst in Angriff genommen werden, wenn entsprechende Kenntnisse und Erfahrung vorhanden sind. Ansonsten hilft ein THP oder ein geschulter Ernährungsberater weiter. Gleiches gilt für die Anwendung bei Katzen: Da braucht es in jedem Fall Wissen, denn viele Heilpflanzen sind für Katzen nicht oder nur in bestimmtem Dosierungen geeignet.
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Basiswissen Hausapotheke
Bevor man sich eine Hausapotheke zusammen stellt, sollte man ein paar grundsätzliche Überlegungen treffen. Auch wenn der Hauptgedanke ist, für jeden eventuell vorkommenden Fall gerüstet zu sein, sollte man auch die individuellen Bedürfnisse berücksichtigen.
Dein Hund neigt zum Beispiel zu stressbedingtem Durchfall? Dann macht es Sinn, bei der Zusammenstellung der Hausapotheke einen Schwerpunkt auf Heilpflanzen zu legen, die mild-beruhigend auf den Darm wirken. Wenn man weiß, dass der Hund schnell heiser wird, dann sollte man in jedem Fall auch Heilpflanzen in der Hausapotheke haben, die Schleimstoffe enthalten. Denn diese sorgen dafür, dass gereizte Schleimhäute geschützt werden und können das Abheilen von Entzündungen beschleunigen.
Dazu kommen eigene Erfahrungen: Wenn man beobachtet, dass der eigene Hund auf bestimmte Heilpflanzen besonders gut anspricht, wird man diese in Zukunft in jedem Fall im Haus haben wollen.
Es ist besser, Heilpflanzen gezielt auszuwählen, statt sich mit großen Mengen vieler unterschiedlicher Heilpflanzen zu bevorraten. Außer natürlich, man verwendet diese auch regelmäßig. Denn Heilpflanzen lassen sich nicht unbegrenzt lagern. Der Wirkstoffgehalt nimmt bei getrockneten Kräutern im Laufe der Zeit ab. Wie sehr, ist stark von der chemischen Zusammensetzung der Wirkstoffe abhängig. Während ätherische Öle sich relativ schnell verflüchtigen, dauert es bei Gerbstoffen etwas länger. Und die Form, in der die Heilpflanzen vorliegen, spielt auch eine Rolle. Gepulverte Heilpflanzen verlieren meist schneller ihre Wirkung, als grob zerkleinerte Heilpflanzen. Länger als ein Jahr sollte man getrocknete Heilpflanzen eher nicht lagern, selbst wenn sie in geeigneten Gefäßen aufbewahrt. Verarbeitet, also z.B. in Tinkturen oder Salben, gelten andere Haltbarkeiten.
Grundsätzlich ist es also sinnvoller, sich aus bestimmten Wirkstoffgruppen oder Anwendungsgebieten nur eine oder zwei Heilpflanzen in die Hausapotheke zu legen und dann auch lieber kleine Mengen. Welche Zipperlein so im Laufe eines Jahres auftreten, weiß man ja nicht wirklich im Voraus.
Welche Heilpflanzen nimmt man?
Heilpflanzen, die für eine Hausapotheke für Hunde geeignet sind, sind vor allem Heilpflanzen, die folgende Anforderungen erfüllen:
- sie sind für Hunde unbedenklich (Oberster Grundsatz!)
- sie sind für den eigenen Hund unbedenklich. Denn die Verträglichkeit von Heilpflanzen kann individuell unterschiedlich sein. Bei bestehenden chronischen Erkrankungen, Allergien / Unverträglichkeiten oder dauerhafter Notwendigkeit von Medikamenten (egal, ob schulmedizinisch oder naturheilkundlich) muss die Anwendung von Heilpflanzen vorher mit dem behandelnden Tierarzt oder Tierheilpraktiker abgeklärt werden.
- sie sind das, was man „bewährt“ nennt, haben also eine (belegte) Wirkung und werden schon lange traditionell verwendet
- sie können idealerweise bei mehreren Anwendungsgebieten zum Einsatz kommen. Blutwurz beispielsweise kann innerlich bei Durchfall und äußerlich bei Wunden angewendet werden, Brennessel regt die Wasserausscheidung an, wirkt aber auch durchblutungsfördernd. Mädesüß wirkt allgemein schmerzlindernd, unabhängig davon, wo der Schmerz lokalisiert ist.
- sie stammen aus sicheren Quellen, also Apotheke oder Fachhandel. Oder man sammelt selbst, wenn man Pflanzen verlässlich bestimmen kann.
Wie verwenden?
Getrocknete Heilpflanzen kann man auch für Hunde sehr gut als Tee zubereiten. Je nach Bedarf gibt man diesen einmal oder mehrmals täglich, am einfachsten ist es, ihn mit zu verfüttern.
Eine andere Möglichkeit ist es, die getrockneten Heilpflanzen als Pulver oder gröber zerkleinert mit ins Futter zu geben. Wenn man kein Pulver nutzt, erzielt man allerdings oft eine bessere Wirkstoffausbeute, wenn man die Heilpflanzen vorher mit heissem (nicht kochendem) Wasser übergießt und kurz ziehen lässt.
Heilpflanzen, die viele ätherische Öle enthalten, sollte man nach dem Aufgießen immer abgedeckt ziehen lassen, denn die machen sich sonst mit dem Wasserdampf aus dem Staub.
Bewährte Heilpflanzen für Hunde
Typische Heilpflanzen, die man in einer Hausapotheke für Hunde finden könnte, gibt es selbstverständlich sehr viele. Wie gesagt, ist die Auswahl auch abhängig vom Hund und wie gut man sich mit Heilpflanzen auskennt. Die aufgeführten Pflanzen sind also nur als Anregung zu verstehen.
Blutwurz
Blutwurz ist eine kleine, eher unscheinbare Pflanze mit gelben Blüten , die man aber sehr häufig auch wildwachsend findet. Man verwendet die Rhizome, die reich an Gerbstoffen sind.
Die wiederum wirken entzündungshemmend und leicht schmerzlindernd, sie können die Ausbreitung von Keimen reduzieren und wirken „zusammenziehend“ auf Haut und Schleimhäute.
Deswegen sind typische Anwendungsgebiete für Blutwurz unspezifische, kurzzeitige Durchfälle (zum Beispiel, wenn etwas Verdorbenes gefressen wurde), außerdem kann man kann Blutwurz sehr gut zur Wundheilung einsetzen oder den Sud zum Betupfen von entzündetem Zahnfleisch nutzen.
Wichtig:
Innerlich sollte Blutwurz nur über wenige Tage am Stück angewendet werden, aber nie länger als eine Woche. Denn wenn er längerfristig gegeben wird, dann kann es zu einer verminderten Nährstoffaufnahme kommen, hier wären z.B. Calcium und Eisen betroffen. Blutwurz eignet sich innerlich nicht für Welpen / trächtige bzw. laktierende Hündinnen.
Äußerlich kann eine zu lange Anwendung die Haut stark austrocknen, deswegen ist auch hier Vorsicht geboten. Blutwurz ist eine typische Ersthelfer-Pflanze, die am besten in akuten Situationen zum Einsatz kommt, aber nicht über einen längeren Zeitraum (auch nicht, wenn sie ggffls gut und schnell das gewünschte Ergebnis liefert).
Kamillenblüten
Die gute, altmodische, echte Kamille, genau. Als Kind habe ich den Duft verabscheut; sobald ich Kamillentee roch, habe ich mich gleich viel kränker gefühlt. Ich kann zwar heute immer noch nicht sagen, dass ich den Duft hinreissend finde, aber es ist auf der anderen Seite schwer, die Wirkung zu ignorieren. Kamillenblüten beinhalten mehrere Wirkstoffgruppen in für Pflanzen grösseren Mengen: Ätherische Öle, Flavonoide und Schleimstoffe.
Besonders häufig kommen Kamillenblüten als Teezubereitung bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Denn sie wirken entzündungshemmend, leicht krampflösend, hemmen die Ausbreitung von Bakterien und Pilzen und können überschüssige Magensäure regulieren.
Wo Kamille oft zum Einsatz kommt, aber besser auf sie verzichtet werden sollte: Als Aufguss zum Reinigen von Augen, z.B. bei einer Bindehautentzündung. Die Schwebteilchen können die Bindehäute reizen, deswegen ist diese Variante nicht empfehlenswert. Auch bei Kehlkopfentzündungen oder Heiserkeit eignen sich andere Heilpflanzen besser, auch wenn man immer mal wieder den Ratschlag „Kamillentee“ hört.
Bei Hunden mit Allergien, insbesondere Pollen, gilt besondere Vorsicht: Gerade Korbblütler wie Kamille sind besonders häufig für allergische Reaktionen verantwortlich.
Spitzwegerich
Vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit ein zuverlässiger Helfer zur Unterstützung des Immunsystems. Weil Spitzwegerich relativ wenig Ansprüche an den Standort hat und deswegen sehr häufig zu finden ist, wird er oft gering geschätzt. Ein Fehler!
Die frischen Spitzwegerichblätter sind ein altes Hausmittel zur Erstversorgung von kleinen Wunden oder Insektenstichen. Die sauberen (!) Spitzwegerichblätter werden zerkleinert und als Brei auf die Wunde aufgebracht.
Bekannter ist der Einsatz von Spitzwegerich bei Katarrhen der oberen Atemwege mit trockenem Husten, bei Hunden z.B. auch Kehlkopfentzündungen oder Heiserkeit. Zusätzlich stimuliert Spitzwegerich sanft die unspezifische Immunabwehr. Angewendet kann Spitzwegerichsirup, Teeaufgüsse oder man setzt den getrockneten Spitzwegerich für 1-2 Stunden mit kaltem Wasser an und kocht den Auszug danach kurz (!) auf. Letztere Variante ist vor allem bei Heiserkeit und trockenem Husten empfehlenswert.
Ringelblume
Aus einer Hausapotheke nicht wegzudenken: Die Ringelblume. Eine der wichtigsten Heilpflanzen, wenn nicht sogar DIE Heilpflanze bei Verletzungen der Haut oder von Schleimhäuten.
Je eher man in solchen Fällen Ringelblumen verwendet, desto besser. Aber auch schlecht heilenden / eitrigen Wunden kann die Ringelblume sehr gute Dienste leisten, traditionell eingesetzt wird sie beispielsweise auch bei Zahnfleischentzündungen. Die entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften sind sehr gut dokumentiert und wissenschaftlich belegt, zusätzlich Genutzt werden die Blüten, z.B. als Aufguss oder in einer Tinktur.
Ringelblumen wachsen so gut wie überall. Und auch wenn sie sich selbst aussähen und die Ausbreitung im Garten dadurch nicht immer planbar ist – sie gehören in jedes (Heilpflanzen-)Beet. Eine gute Futterquelle für Wild- und Honigbienen sind sie obendrein – und hier die letzte Pflanze, die sogar noch im Januar blüht.
Slippery Elm Bark
Die Rinde der amerikanischen Rotulme ist auch hier meistens unter der Bezeichnung „Slippery Elm Bark“ bekannt. Als typische schleimbildende Heilpflanze wird sie immer dann eingesetzt, wenn eine „Schutzschicht“ und eine beruhigende Wirkung auf die Schleimhäute gefragt ist. Das kann beispielsweise bei einer gereizten Magenschleimhaut der Fall sein, wenn zuviel Magensäure produziert wird. Auch die damit oft einhergehende Übelkeit kann durch Slippery Elm Bark gelindert werden.
Schleimstoffe wirken entzündungshemmend, deswegen findet Slippery Elm Bark traditionell unter anderem auch bei Zahnfleischentzündungen Anwendung.
Ausführlichere Informationen zu SEB findest Du hier:
https://barf-blog.de/kraeuterkunde-slippery-elm-bark-amerikanische-rotulmenrinde/
Flohsamen
Vielen BARFern, vor allem Katzen-BARFern, sind Flohsamen(-schalen) als Ballaststoffquelle gut bekannt.
Als typische Quelldroge haben Flohsamenschalen die Eigenschaft, Wasser zu speichern und dadurch ihr Volumen stark zu vergrössern, wenn man sie mit Wasser ansetzt. Durch das Volumen werden dann im Darm die Dehnungsrezeptoren aktiviert, was wiederum die Darmperistaltik anregt und den Nahrungsbrei im Idealfall weiter in Richtung Enddarm bewegt. Flohsamen können also Ersthelfer sein, wenn der Kot sehr fest ist und / oder der Kotabsatz erschwert ist. Bei älteren Hunden kann das beispielsweise öfter mal der Fall sein, weil die Darmperistaltik mit zunehmendem Alter weniger stark ausgeprägt ist.
Hat der Hund allerdings immer wieder oder ohne ersichtlichen Grund Probleme, Kot abzusetzen, dann müssen erst die Gründe dafür abgeklärt werden. Denn es gibt viele Faktoren, die Einfluss auf die Darmtätigkeit haben können – dazu zählt eine unpassende Fütterung genauso wie eine Schilddrüsenunterfunktion.
Flohsamen quellen sehr stark auf, deswegen ist es wichtig, ausreichend Wasser zu nutzen. Mindestens 10 x soviel, wie die Menge an Flohsamenschalen, die man nutzen möchte – eher mehr. Es kommt dabei auch etwas darauf an, ob man ganze oder gepulverte Flohsamen(schalen) nutzt.
Flohsamen darf außerdem nur dann zum Einsatz kommen, wenn ein Fremdkörper im Darm bzw. ein Darmverschluß definitiv als Grund für die Verstopfung definitiv ausgeschlossen werden kann.
Löwenzahn
Ähnlich wie Brennessel ist der Löwenzahn eine Pflanze, die eher als überall wachsendes Unkraut denn als Heilpflanze wahrgenommen wird. Und doch staunt man immer wieder darüber, wie vielseitig und effektiv Löwenzahn ist. Da wären zum Beispiel seine stoffwechselanregenden Eigenschaften. Denn Leber- und Nierentätigkeit werden durch die enthaltenen Bitterstoffe und Flavonoide aktiviert und die Ausscheidung gefördert. Dazu ist Löwenzahn recht kaliumreich, was die Harnausscheidung zusätzlich anregen kann. Bei Blasenentzündungen kann Löwenzahn daher auch gut mit anderen harntreibenden Pflanzen kombiniert werden.
Durch die anregende Wirkung auf die Leber können sich auch allgemeine Verdauungsbeschwerden regulieren, wie etwa Blähungen oder vermehrtes Aufstoßen.
Bitterstoffe sind appetitanregend, auch das kann einen positiven Einfluss auf das Allgemeinbefinden haben. Bei Hunden, die Probleme mit zuviel Magensäure haben oder die Magensäurehemmer bekommen, sollte man mit Bitterstoffen allerdings vorsichtig sein und ggffls auf sie verzichten.
Thymian
Wie fast alle Gewürzpflanzen ist Thymian reich an ätherischen Ölen. Die wiederum fast alle antibakterielle und antivirale Eigenschaften aufweisen, wenn auch unterschiedlich stark. Das im Thymian enthaltene Thymol gehört zu den stark keimhemmenden Bestandteilen der ätherischen Öle. In der Küche wird Thymian traditionell oft bei den Gerichten verwendet, die schwer im Magen liegen könnten. Nicht ohne Hintergedanken: Thymian kann die Verdauung anregen, es wirkt leicht krampflösend und kann Blähungen vorbeugen bzw. reduzieren. Zusammen mit Bitterpflanzen kann man häufig eine deutliche Verbesserung der Verdauung erzielen.
Wenn man die Verdauungswege unterstützen möchte, verwendet man Thymian am besten frisch, d.h., man gibt kleine (!) Mengen mit zum Futter. Klein heißt: Nicht mehr, als man auch zum Würzen nehmen würde.
Thymian wird außerdem eine wurmwidrige Wirkung zugesprochen.
Es gibt aber noch ein weiteres typisches Einsatzgebiet des getrockneten Thymiankrauts: Husten, besonders hartnäckiger, krampfartiger Husten.
Wie immer bei Heilpflanzen mit einem hohem ätherischen Öl-Anteil: Kurzzeitig verwenden, nur in geeigneten Mengen nutzen. Thymian sollte nicht bei Hunden mit eingeschränkter Leberfunktion eingesetzt werden.
Rotöl
Egal, ob zur Unterstützung der Wundheilung, um Narbengewebe flexibler / weicher zu machen, bei Zerrungen / Überdehnungen und „Vertreten“ oder zur innerlichen Anwendung bei nervösen / gestressten, magenempfindlichen Hunden: Rotöl gehört wirklich in jede Hausapotheke.
Deswegen sollte man im Frühsommer, wenn das Johanniskraut blüht, direkt zur Tat schreiten und das Öl selbst ansetzen.
Und das ist mehr als einfach: Man braucht nur eine Handvoll frische Blüten des echten Johanniskrautes (Hypericum perforatum) und 200 ml Olivenöl. Es gibt unterschiedliche Johanniskraut-Arten, das echte Johanniskraut erkennt man an den vielen Öldrüsen auf den Blättern. Dadurch wirken die Blätter ganz fein „gelöchert“, perforiert, woher auch der Name stammt. Die frischen Blüten gibt man zusammen mit dem Öl in ein sauberes, verschließbares Glas (am besten Braunglas) und lässt die Mischung für 4-6 Wochen an einem warmen Ort ziehen. Am Ende ist das Öl tiefrot und . Man sollte das Glas regelmäßig bewegen, damit die Blüten gleichmäßig mit Öl benetzt sind und Schimmelbildung vermieden wird. Nach dem Filtern kann das Öl für etwa 6 Monate verwendet werden.
Wichtig bei innerlicher Anwendung: Johanniskraut bewirkt bei längerer Einnahme eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, das gilt auch für Hunde.
Effektiv bedeutet nicht kompliziert
Die oben genannten Beispiele zeigen, dass eine pflanzliche Hausapotheke nicht kompliziert oder aufwändig sein muss. Es sind oft die bekannten, vermeintlich unspektakulären Pflanzen, die bei einfachen Beschwerden hervorragende Helfer sind. Viele davon kann man im eigenen Garten oder auf dem Balkon ziehen und so für ausreichenden Nachschub sorgen. Heilpflanzen können allerdings auch Nebenwirkungen haben und nicht jede Heilpflanze ist für Hunde geeignet – deswegen sollte man ein solides Grundwissen haben, bevor man damit arbeitet. Bei komplexeren Erkrankungen sind Heilpflanzen genauso gut einsetzbar (abhängig natürlich immer auch von der Erkrankung), allerdings sollte man sich hier fachliche Unterstützung suchen, da auch die Vorgehensweise in solchen Fällen meist komplexer ist.
Quellennachweise (Pflanzenporträts)
Schilcher / Kammerer / Wegener: Leitfaden Phytotherapie (2010)
Wenigmann, Margret: Phytotherapie: Arzneidrogen – Phytopharmaka – Anwendung (2017)
Bäumler, Siegfried: Heilpflanzenpraxis heute (2006)