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Sammelkalender Kräuter für Hunde

Es gibt etliche Kräuter und Pflanzen, die regelmäßig in den Hundenapf dürfen. Das ist selbstverständlich keine Notwendigkeit, kein Hund wird umfallen, wenn auf Kräuter verzichtet wird.
Allerdings können auch Hunde von vielen pflanzlichen Inhaltsstoffen ganz hervorragend profitieren. Und warum sich nicht das zunutze machen, was die Natur liefert? Jede Pflanze ist anders, mit einer anderen spezifischen Zusammensetzung.

Einige Dinge solltest Du beachten, wenn Du Kräuter und Pflanzen für Deinen Hund einsetzt: Fast jede Pflanze kann auch eine Heilwirkung haben, also eine bestimmte Wirkung auf Organe und körpereigene Vorgänge. Für diese Wirkung ist die Dosierung und die Anwendungsdauer entscheidend. Viele Wirkstoffe benötigen eine bestimmte Konzentration im Körper bzw. im Blut, um wirklich eine echte, nachhaltige phytotherapeutische Wirkung auszulösen.  Je nach Wirkstoffart dauert es unter Umständen eine Weile, bis diese Konzentration erzielt ist.

Man muss also unterscheiden zwischen einem Einsatz zur Optimierung der Fütterung und einem phytotherapeutischen Einsatz. Für letzteren solltest Du Dich an einen Tierheilpraktiker oder Ernährungsberater mit entsprechender Zusatzqualifikation wenden.

Fütterst Du deinem Hund  einfach ab und an eine kleine Menge frischer Kräuter, dann kann Dein Hund unmittelbar von den beispielsweise  verdauungsfördernden ätherischen Ölen und Bitterstoffen profitieren, von Antioxidantien, Flavonoiden und natürlich den enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen.

Die enthaltenen Antioxidantien wirken zellschützend; Bitterstoffe regen den Appetit an und beeinflussen die Magen- / Darmtätigkeit positiv. Etliche der enthaltenen ätherischen Öle haben keimhemmende Eigenschaften, einige, wie etwa Kresse, gelten als „pflanzliche Antibiotika“.

Kräuter und Pflanzen selbst sammeln

Einfach losziehen und alles Grüne ausrupfen ist meistens nicht so eine richtig gute Idee. 🙂 Wichtig ist, dass Du das, was Du pflücken und verwenden möchtest, auch wirklich kennst.

Es gibt Pflanzen, die sich optisch erst einmal relativ ähnlich sehen und bei denen man genauer hinschauen muss, um giftig von ungiftig zu unterscheiden.

Beispiele dafür sind Schierling /  Wilde Möhre oder Maiglöckchen / Bärlauch. Auf den ersten Blick herrscht Verwechslungsgefahr, so dass man auf die Details achten muss.
Die wilde Möhre hat beispielsweise einen kleinen, dunklen Punkt in der Mitte der weißen Blüten, die Blätter sind feiner und weisen eine andere Form auf. Außerdem riechen sie charakteristisch nach Möhre, wenn man sie zwischen den Fingern reibt. Der Duft ist auch beim Bärlauch eines der unverkennbaren Merkmale, wenn es um die Unterscheidung vom giftigen Maiglöckchen geht. Nähert man sich im Frühling Bärlauchfeldern im Wald, weht einem der typisch knoblauchartige Duft entgegen. Um ganz sicher zu gehen, hilft auch hier die Duftprobe, indem man ein Blatt zwischen den Fingern reibt.

Grundsätzlich gilt fürs selber sammeln:

  • Nur Teile von gesunden Pflanzen ohne Schädlingsbefall pflücken
  • Niemals die komplette Pflanze pflücken
  • Restliche Pflanze so wenig wie möglich schädigen
  • Nur bei ausreichendem Pflanzenbestand pflücken
  • Artenschutz beachten
  • Nur Pflanzen sammeln & verwenden, die 100% tig bekannt sind
  • nur trockene Pflanzen sammeln

Standorte:

  • Feld-, Wald-, Wiesenrändern, an Bach- / Flussläufen, an Hecken, Brachland, eigener Garten
  • Nie: an viel befahrenen Strassen oder Gleisen, in Naturschutzgebieten, in Obstplantagen, Weinbergen oder an Feldern, in denen mit Pestiziden gearbeitet wird

Wann der beste Sammelzeitpunkt ist, hängt ein wenig davon ab, welchen Teil der Pflanze Du verwenden möchtest. Bei Blättern gilt zum Beispiel, dass sie den höchsten Gehalt an Nährstoffen bzw. sekundären Pflanzenstoffen aufweisen, bevor die Pflanze blüht.

Kräuter trocknen?

Natürlich kannst Du gesammelte Kräuter auch trocknen, um sie später zu verwenden. Vor dem Trocknen bitte nicht abwaschen, sondern nur unsaubere Teile entfernen. Wichtig ist, dass die Pflanzen durchtrocknen und frei von Schimmel sind, bevor Du sie dann zur Aufbewahrung in ein geeignetes trockenes, dunkles Gefäß umfüllst. Blätter z.B. sollten sich an den Rändern leicht kräuseln, vor Trockenheit knistern, wenn man sie berührt und in der Hand einfach zu zerreiben sein.

Einige Inhaltsstoffe nehmen allerdings beim Trocknen ab, deswegen sind für die Fütterung am besten frische Pflanzen mit dem vollen Nährstoffgehalt geeignet.

Eine einfache Art und Weise frische Kräuter etwas länger haltbar zu machen, ist ein Pesto. Also Kräuter mit einigen Nüssen  (z.B. Paranüsse, Haselnüsse oder Walnüsse), Kürbiskernen oder Kokosraspeln pürieren und mit Öl (z.B. Olivenöl) bedecken.

Wieviel Kräuter sollte man füttern?

Wie gesagt: Die Dosierung und die Anwendungsdauer macht den Unterschied, ob Kräuter / Pflanzen als Vitalstoff- und Vitaminlieferanten dienen oder ob sie als Heilkräuter verwendet werden.
Als grobe Richtlinie sollte man sich merken: Soviel verwenden, wie man in Relation auch zum Würzen der eigenen Mahlzeiten nutzen würde. Also eher kleine Mengen.

Von getrockneten Kräutern benötigt man weniger, denn die sind durch den fehlenden Wassergehalt konzentrierter. Geschmacksintensive Kräuter wie Thymian, Oregano, Rosmarin oder Basilikum zurückhaltend einsetzen, denn der Geschmack kommt durch die enthaltenen ätherischen Öle zustande. Und da ist weniger mehr.

Auch bei Kräutern lautet das Zauberwort: Abwechslung! Es gibt so unglaublich viele Kräuter und Pflanzen, die Du verwenden kannst. Also versteif Dich nicht darauf, beispielsweise täglich Thymian in rauen Mengen zu füttern, weil der vielleicht als einzige Balkonpflanze eine zurückhaltende Bewässerung oder die ersten Gärtnerversuche Deines Nachwuchses überlebt hat. 😉

Nicht jeder Hund mag alle Kräuter gleich gerne. Das muss man ausprobieren.
Aber schon alleine deswegen macht es Sinn, keine riesigen Mengen zu verfüttern.

Sammelkalender

Aufgeführt sind nur die Kräuter, die für Hunde geeignet sind und verfüttert werden können. Die typischen Küchenkräuter sind dank hilfsbereiter Supermärkte natürlich mittlerweile das ganze Jahr über verfügbar. Der Gehalt an einigen Inhaltsstoffen ist bei draußen stehenden / wachsenden Pflanzen zum Teil ein wenig höher.

März – April

Bärlauch

Birkenblätter

Brennesselblätter

Brunnenkresse

Gänseblümchen

Giersch

Löwenzahnblätter

Mai – Juni

Brennesselblätter

Brombeerblätter

Dill

Himbeerblätter

Löwenzahnblätter

Gänsefingerkraut

Giersch

Hirtentäschelkraut

Kapuzinerkresse

Kerbel

Echtes Labkraut

Melisse

Oregano

Petersilie

Pfefferminze

Schafgarbe

Spitzwegerich

Thymian

Vogelmiere

Weißdornblätter

Juli – August

Basilikum

Beifuss

Brennesselblätter

Brombeeren (Früchte)

Dill

Himbeeren (Früchte)

Löwenzahnblätter

Gänsefingerkraut

Giersch

Hagebutten

Heidelbeeren (Früchte)

Hirtentäschelkraut

Kamille

Kapuzinerkresse

Kerbel

Echtes Labkraut

Eisenkraut (Verbene officinalis)

Mädesüßblüten

Melisse

Oregano

Petersilie

Pfefferminze

Schafgarbe

Spitzwegerich

Thymian

Vogelmiere

Weißdornbeeren

September – Oktober

Beifuss

Brennesselsamen

Hagebutten

Hirtentäschelkraut

Löwenzahnwurzeln

Mädesüßkraut

Petersilie

Sanddornbeeren

Die Auswahl ist also groß. Bitte berücksichtige bei der Fütterung immer die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten Deines Hundes, wie etwa Allergien.

Ute Wadehn:
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